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Arbeitsgemeinschaft Zahnärztlicher Laboratorien Deutschland e.V.

Im Jahr 1995 gegründet zur fachlichen und wirtschaftlichen Sicherung von zahärztlicher Kompetenz zur Herstellung von Zahnersatz.

Darum geht’s

Der Vorstand

Die Gemeinschaft

Erhalt und Wiederherstellung oraler Gesundheit sind die Kernaufgaben zahnmedizinischer Versorgung.

Integraler Bestandteil ist die technische Herstellung von Zahnersatz – aus dem praxiseigenen Zahnarztlabor oder zugeliefert vom gewerblichen zahntechnischen Labor.

Bereits 1995 wurde die Arbeitsgemeinschaft Zahnärztlicher Laboratorien (AZL) Deutschland gegründet, um die zahnärztliche Kompetenz zur Herstellung von Zahnersatz für die eigenen Patienten fachlich und wirtschaftlich zu sichern. Aktuell betreiben etwa 11.000 Zahnarztpraxen ein eigenes Labor – rund die Hälfte davon mit angestellten Zahntechnikern.

So werden nicht nur Reparaturen, Unterfütterungen und Erweiterung „vor Ort“ gefertigt, sondern auch Kronen, Brücken und kombinierter Zahnersatz. CAD/CAM-Systeme und 3D-Scanner in Verbindung mit modernen Fräs- und Drucktechniken ermöglichen die Anfertigung komplexer Versorgungen „chairside“ in der Praxis – Qualität aus einer Hand

Auch in der Kieferorthopädie werden herausnehmbare Behandlungsgeräte überwiegend in den Praxen selbst hergestellt.

Zahnarztlabore verstehen sich nicht als Konkurrenz zu den ca. 7.000 gewerblichen Dentallaboren in Deutschland – vielmehr stehen wir gemeinsam für „Zahnersatz – Made in Germany“ und als Gegenpol zum immer größer werdenden Markt an Auslandszahnersatz. Die AZL Deutschland bietet ihren Mitgliedern Unterstützung beim Betrieb des zahntechnischen Labors und bei der Umsetzung gesetzlicher Vorschriften. Sie organisiert fachliche und betriebswirtschaftliche Fortbildungen und fungiert als Einkaufsgemeinschaft.

Wir präsentieren stolz unseren Vorstand:

Präsident

ZA Harald Schrader

Niedergelassen in zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis mit vollständigem Praxislabor seit 1988

Langjähriger Bundesvorsitzender des FVDZ e.V.
Kreisvereinsvorsitzender im Herzogtum-Lauenburg
- Mitglied der Kammerversammlung und der KZV-Vertreterversammlung in SH
- stv. Vorsitzender VgfZ - Vertragsgemeinschaft freiberuflicher Zahnärztinnen & Zahnärzte
Vizepräsident

ZA Jan-Philipp Schmidt MOM

Niederlassung in kieferorthopädischer Tätigkeit an zwei Standorten mit KFO-Praxislaboren, verschiedene intraorale 3D-Scanner & Modelldrucker

Langjähriger Vorsitzender der bundesweiten Studierendenvertretung BdZM e.V.
Gründungsvorstand des Bundesverbandes zahnmedizinischer Alumni in Deutschland e.V.
Versammlungsleiter des Freien Verbandes deutscher Zahnärzte in Schleswig-Holstein
Mitglied der Kammerversammlung und der KZV-Vertreterversammlung in SH
Kassenwart

Dr. Björn-Erik Schultz

Niedergelassener Zahnarzt & Betreiber eines Praxislabors mit Scanner und Fräsmaschine

Langjähriger Vorsitzender der Vereinigung der Zahnärzte des Kreises Steinburg
Vorsitzender VgfZ - Vertragsgemeinschaft freiberuflicher Zahnärztinnen & Zahnärzte
Mitglied der Kammerversammlung und der KZV-Vertreterversammlung in SH
1. stellvertretender Vorsitzender der KZV-Vertreterversammlung
Beisitzer

Dr. Joachim Hüttmann

Seit 1986 niedergelassener Zahnarzt in eigener Praxis in Bad Segeberg.

Mit-Initator und Gründungsvorstand der AZL.
Langjähriger Vorsitzender des Segeberger Zahnärztevereins und Landesvorsitzender des Freien Verbandes in SH
Langjähriges Mitglied des FVDZ-Bundesvorstandes, ehemaliger Redakteur des Newsletters „FreiFax“ und Chefredakteur der Verbands-Monatsschrift Der Freie Zahnarzt (DFZ), zuletzt Pressebeauftragter des FVDZ-Bundesvorstandes
Delegierter der KZV-Vertreterversammlung, Mitglied des FVDZ-Landesvorstandes
Beisitzer

Dr. Henning Baumbach

Niedergelassen in zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis in Hamburg-Harburg

Langjähriger Landesvorsitzender des FVDZ in Hamburg
- Mitglied im Anlageausschuss des Versorgungswerks der Zahnärztekammer Hamburg
Mitglied der KZV Vertreterversammlung in Hamburg
- Mitglied der Delegiertenversammlung der Zahnärztekammer Hamburg

Was ist unsere Aufgabe?

Der deutsche Dentallabormarkt ist stark fragmentiert – rund 19.500 gewerbliche Dentallabore und Praxislabore sind aktiv.

Ca. 32 % aller Zahnarztpraxen haben ein eigenes Praxislabor (55 % davon mit Zahntechnikern). Die Ausgaben je Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung betrugen im Jahr 2016 249,81 € für die Behandlung durch Zahnärzte inklusive Zahnersatz und 190,75 € für die Behandlung ohne Zahnersatz.22

Betrachtet man nur die umsatzsteuerpflichtigen Betriebe und lässt die Kleinstbetriebe außer Acht, bestand der deutsche Dentallabormarkt 2016 aus 7.211 gewerblichen Dentallaboren, zu denen noch 11.290 Praxislabore mit und ohne Zahntechniker hinzukommen.23

70,1 % bzw. 5.056 Labore zählen zu den Kleinlaboren in der Umsatzklasse unter 500.000 €. 2016 betrug ihr Anteil am Gesamtumsatz 26,0 %. Zu den “mittleren Laboren” zählen 29,4 % (2.117) der Labore, die sich in der Umsatzklasse zwischen 500 T€ und 5 Mio. € befinden. Einen Umsatz von über 5 Mio. € erzielen lediglich noch 0,53 % bzw. 38 Labore. Diese Labore haben allerdings einen Gesamtmarktanteil von 21,4 %. Der größte Anteil der gewerblichen Labore (72 % bzw. 5.195 Labore) erzielt einen Umsatz zwischen 100.000 € und 1 Mio. €. Die Betriebszahlen sind seit 2012 stetig rückläufig. Von dieser Entwicklung besonders stark betroffen sind kleine Betriebe. Von den insgesamt rund 64.700 Zahntechnikern waren im Jahr 2017 rund 49.500 als Angestellte tätig. Über 85 % der Zahntechniker arbeiten in gewerblichen Dentallaboren.24

Die Gesamtausgaben für Zahnersatz lagen 2016 bei 7,51 Mrd. €. Diese betrafen sowohl Leistungen durch gewerbliche Dentallabore als auch Praxislabore.25 Der Umsatz der umsatzsteuerpflichtigen gewerblichen Dentallabore betrug 2017 rund 5 Mrd. €. Die Umsatzentwicklung der letzten Jahre lag immer unter dem BIP, die Umsatzsteigerung 2017 gegenüber Vorjahr betrug 1 %. Die Leistungsmenge ist rückläufig und entsprechend sind, trotz der jährlich angehobenen Vergütungen, die Ausgaben für Zahnersatz in den letzten Jahren kaum gestiegen. Der Grund für die rückläufigen Leistungsmengen liegt vor allem in der gestiegenen Mundgesundheit der Bevölkerung. Der Bedarf an zahnmedizinischen Leistungen verschiebt sich immer mehr in Richtung Zahnerhaltung/Prävention sowie (aufgrund des wachsenden Stellenwertes von Ästhetik) hin zu höherwertigen Versorgungen, mit denen die Labore den Mengenrückgang etwas kompensieren können.

Der Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in die Altersgruppe der “Best Ager” sowie die steigenden Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen, verbunden mit besseren Leistungsabrechnungsmöglichkeiten für die zahnmedizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern, wirken sich hingegen positiv auf den zukünftigen Prothetikbedarf aus. Diese Entwicklungen dämpfen den Mengenrückgang bei den Zahnersatzleistungen, der sich dennoch zukünftig fortsetzen wird. Im Zeitraum von 2006 bis 2016 nahm die Häufigkeit von Prothesenversorgungen und Wiederherstellungen jeweils um 9 % ab, während Einzelkronen (+ 10,8 %), Brücken (+ 8 %) und Teleskope (+ 18 %) deutlich zulegten.26

Dies belegt nicht nur eine gestiegene Mundgesundheit, sondern zeigt auch eine klare Tendenz weg vom herausnehmbaren, hin zum festsitzenden Zahnersatz. Im Bereich der Kieferorthopädie hingegen hat die Leistungsmenge von 2006 bis 2016 um 27,5 % zugenommen, im Bereich Kieferbruch/Kiefergelenkserkrankungen sogar um 86,5 %, was vermutlich auf den gestiegenen Bedarf an Aufbissschienen zurückzuführen ist.27

Bislang gibt es kaum verlässliche Marktdaten darüber, inwiefern die stagnierende Leistungsmenge unter Umständen durch ein höherwertiges Leistungsangebot aufgefangen wird. Eine Studie zu den Kosten von Zahnersatz ergab: 59 % der Patienten zahlen über 1.000 € für Zahnersatz, 19 % zahlen sogar mehr als 5.000 €.28 Viele Menschen können sich die Eigenanteile für Zahnersatz nicht leisten. Dies ergab eine Haushaltsbefragung durch das Statistische Bundesamt im Jahr 2016. 44,3 % der Befragten (bei den armutsgefährdeten Befragten: 48,4 %) verzichteten aus finanziellen Gründen aufeinen eigentlich notwendigen Zahnarztbesuch.29 Zahnersatz aus dem Ausland erzeugt einen zusätzlichen Wettbewerbsdruck auf die herkömmlich arbeitenden Labore. Genaue Daten zum Marktanteil von Auslandszahnersatz gibt es nicht, die Schätzungen gehen dabei weit auseinander und liegen zwischen 10 und 30 % (siehe auch S. 55).30 Über die Hälfte des im Ausland gefertigten Zahnersatzes wird in China gefertigt, weitere wichtige Herkunftsländer sind die Türkei und die Philippinen.31 Die steigende Nachfrage nach hochwertigen, individuellen Produkten und auch die Zunahme der per CAD/CAM recht kostengünstig und schnell in Praxen, Dentallaboren, Fertigungszentren produzierten Teile relativieren die Bedeutung von Auslandszahnersatz.